Die Frage, ob und wie wir andere Menschen beeinflussen können, hat die Menschheit seit Ewigkeiten beschäftigt. Wäre das nicht ein wissenschaftliches Wunder oder eine manchmal sehr praktische Angelegenheit?
Doch bevor wir uns in die Tiefen der Neurowissenschaften begeben, um dieses Rätsel zu lösen, lohnt es sich, eine etwas nüchternere Perspektive einzunehmen.
Wenn wir uns darauf einlassen, könnte Veränderung eher wie ein Tango sein - ein Tanz der Kooperation, der Resonanz und des Einfühlungsvermögens.
Es geht nicht darum, die Schritte des anderen zu dominieren, sondern sich gemeinsam zu bewegen. Das hat mit Sicherheit mehr Aussicht auf Erfolg!
Es ist nur allzu menschlich, den Wunsch zu hegen, andere zu verändern. Wir alle haben wohl schon einmal die Idee gehabt, dass wir jemanden dazu bringen könnten, sich auf eine bestimmte Art und Weise zu verhalten oder zu denken, sei es im beruflichen oder persönlichen Umfeld - oder etwas nicht!?
Der Versuch, andere zu ändern, ist vielleicht so knifflig wie zu versuchen, einen Pinguin zu einem Papagei zu machen. Warum? Hier die Antwort aus neurowissenschaftlicher Sicht:
Bestimmte Bereiche unseres Gehirns sind nicht mit „Befehlen“ von oben zu überzeugen. Versucht man, sie zu einer anderen Choreografie zu überreden, kommt oft nur ein "Nope!" zurück.
Das Gehirn ist ein hochkomplexes System von Milliarden von Neuronen, das aufgrund von Erfahrungen, Überzeugungen und Emotionen geformt wird.
Verhaltensänderungen bei anderen sind somit das Ergebnis einer tiefgreifenden Anpassung dieser neuronalen Muster – ein Prozess, der Zeit, Verständnis und Geduld erfordert.
Neben Empathie ist die intrinsische Motivation ein entscheidender Faktor. Menschen ändern sich eher, wenn sie von innen heraus motiviert sind, sei es durch persönliche Werte, Ziele oder Überzeugungen.
Wenn die Motivation von innen kommt, ist die Bereitschaft zur Veränderung oft größer.
Empathie spielt zweifellos eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Veränderungen zu erleichtern. Indem wir die Perspektive anderer verstehen, können wir ein Umfeld schaffen, das für Veränderungen förderlich ist.
Bleiben wir realistisch: Die direkte Kontrolle über die Veränderung anderer Menschen ist begrenzt. Stattdessen sollten wir uns darauf konzentrieren, ein Umfeld zu schaffen, in dem Veränderungen möglich sind. Vielleicht können wir sie nicht ändern, aber wir können einen Raum schaffen, in dem sie es wollen.
Die Kunst, andere zu beeinflussen, ist in der Tat ein komplexes Zusammenspiel von Faktoren. Vielleicht liegt die wahre Stärke nicht darin, andere zu ändern, sondern in der Fähigkeit, die Bedingungen für Veränderung zu schaffen und zu wissen, dass die Veränderung durch das Gegenüber selbst durchgeführt wird, wir haben keine Kontrolle!
Selbstverständlich gehe ich bei all dem davon aus, dass Veränderungen grundsätzlich nur dann in Erwägung gezogen werden sollten, wenn sie auch dem einzelnen selbst nützlich sind.
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